Fractures of the posterior wall of the acetabulum occur in a frequency of 25 - 30%. Multifragmentary fractures involving 40 - 50% of the acetabular surface, the quality of reduction as well as involvement of cartilage and acetabular labrum are considered to have an impact on the development of a reduced posterior stability of the hip joint. This results in a shift of the main weight bearing area with development of a posttraumatic osteoarthritis. In the presented case, a 42-year old male patient was operated on 18 years ago due to a posterior acetabular wall fracture. Retrospectively, one of the screws was located partially intraarticular. However, the patient was asymptomatic over the 18-year period. The first consultation was due to unspecific symptoms of osteoarthritis of the right hip joint especially during flexion and external rotation. Due to only mild radiological signs of osteoarthritis, we indicated only the removal of the intraarticular screw. The symptoms postoperatively switched to a feeling of instability, so a total hip arthroplasty was performed. Since the operation, the patient is asymptomatic regarding the hip joint. The intraarticular screw seemed to stabilize the hip joint. This case demonstrates the importance of a good posterior guidance for the stability of the hip joint on one hand. On the other hand, it demonstrates the minor stress load of the posterior acetabular region, especially after fracture of the posterior wall. Therefore, a good posterior guidance should be one major aim of treatment of posterior acetabular wall fractures.
Die Fraktur der hinteren Azetabulumwand ist mit ca. 25 – 30% eine der häufigsten Frakturen des Azetabulums. Trümmerfrakturen unter Beteiligung von mehr als 40 – 50% der hinteren Azetabulumwand, die Repositionsqualität sowie eine Beteiligung von Knorpel und Labrum werden als Einflussfaktoren für das Risiko einer postoperativen Instabilität beschrieben. Diese führt dann zu einer Verlagerung der Belastungszone mit Entwicklung einer posttraumatischen Koxarthrose. In dem hier vorgestellten Fall eines 42-jährigen Patienten erfolgte vor 18 Jahren bei posteriorer Wandfraktur des rechten Azetabulums eine osteosynthetische Versorgung, wobei retrospektiv eine der eingebrachten Schrauben partiell intraartikulär zu liegen kam. In den 18 Jahren war der Patient seitens des Hüftgelenkes beschwerdefrei, die erste Vorstellung erfolgte dann bei seit kurzer Zeit aufgetretenen Schmerzen im Bereich der rechten Hüfte, ohne aktuelles Trauma, vor allem bei Beugung und Außenrotation. Bei radiologisch nur geringen Arthrosezeichen erfolgte zunächst die Metallentfernung der intraartikulären Schraube. Postoperativ kam es rasch zur Entwicklung eines Instabilitätsgefühls im rechten Hüftgelenk, woraufhin die Versorgung mit einer zementfreien Hüfttotalendoprothese erfolgte. Seitdem ist der Patient vonseiten des Hüftgelenkes wieder beschwerdefrei. Die intraartikulär einliegende Schraube scheint retrospektiv also zu einer Stabilisierung des Gelenkes geführt zu haben. Dieser Fall demonstriert auf der einen Seite die Bedeutung der posterioren Führung für die Stabilität des Hüftgelenkes, andererseits aber auch die nur geringe Belastung dieser Region, vor allem nach posteriorer Wandfraktur des Azetabulums. Es sollte hier also vor allem auf eine gute posteriore Gelenkführung geachtet werden.
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