Objective: Currently, there is an intensive discussion about enhancing and expanding outpatient rhinosurgical procedures. Many questions about how to stratify into out- and inpatient procedures are still not sufficiently clarified. Particularly, the use of nasal packing materials is not adequately discussed.
Material and methods: We performed a Germany-wide survey among otorhinolaryngologists regarding the use of nasal packing materials in sinonasal surgery. Additionally, we asked for any complication in relation to nasal packing.
Results: In 85,6% nasal packing was used for septal and turbinate surgery at least occasionally, in 44,2% always. In sinus surgery these numbers are 94,1% and 49%, respectively. Non-resorbable nasal packing materials were predominantly used.Most frequent complications were bleeding with nasal packing in situ (> 50% of respondents) and posterior dislocation (24% of respondents), requiring emergency treatment. Death was listed in 5 patients. One patient suffered from permanent brain damage due to hypoxia.
Conclusions: Application of non-resorbable nasal packing materials with occlusion of the nasal cavity carry a substantial risk of complications, which necessitate emergency treatment, thus requiring inpatient care.
Hintergrund: Die Ambulantisierung rhinochirurgischer Eingriffe wird derzeit intensiv diskutiert und insbesondere von politischer Seite stark propagiert. Viele Fragen zur Stratifizierung in ambulante oder stationäre Durchführung sind unklar. Insbesondere ist das Vorgehen bei Anwendung von Nasentamponaden bisher nicht ausreichend diskutiert.
Material und methoden: Deutschlandweite Umfrage unter niedergelassenen und in Kliniken tätigen Hals-, Nasen-, Ohrenärzten zur Verwendung von Nasentamponaden in der Rhinochirurgie und zum Auftreten von Komplikationen in Zusammenhang mit einer Tamponade.
Ergebnisse: 85,6% der Antwortenden verwenden eine Nasentamponade zumindest manchmal bei der Chirurgie von Septum und Nasenmuscheln/lateraler Nasenwand, 44,2% grundsätzlich. Bei der Nasennebenhöhlenchirurgie sind dies 94,1% bzw. 49% der Antwortenden. Überwiegend wurde die Anwendung von sich nicht auflösenden Tamponaden angegeben. Die am häufigsten beobachteten Komplikationen waren eine Blutung unter liegender Nasentamponade (>50% der Antwortenden) und eine Dislokation nach dorsal (24% der Antwortenden), die ein notfallmäßiges Eingreifen erforderte. Eine Todesfolge wurde bei 5 Patienten beschrieben. Ein Patient erlitt eine dauerhafte Hirnschädigung nach Hypoxie.
Schlussfolgerungen: Die Anwendung einer sich nicht auflösenden Nasentamponade mit Okklusion der Nasenhaupthöhle kann zu einer relevanten Gefährdung der Patienten führen, die ein notfallmäßiges Eingreifen erforderlich macht und deshalb die stationäre Überwachung erfordert.
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